Der Bürgermeister eröffnete die Veranstaltung - ein sehr reger Austausch folgte. Foto © Jens Stachowitz…
Neubau der JVA Iserlohn

Das Justizministerium des Landes NRW will die Haftbedingungen in der Justizvollzugsanstalt Iserlohn verbessern und deren Kapazität von 280 auf 340 Haftplätze erhöhen. Dazu ist nach dem Urteil des Bau- und Liegenschaftsbetriebes des Landes (BLB) ein Neubau notwendig. Der jetzige Zustand der 1969 gebauten JVA genüge nicht mehr den aktuellen Anforderungen und weise Baumängel auf, deren Beseitigung wirtschaftlich nicht vertretbar sei. Zur Realisierung dieses Neubaus ist der Abriss von Wohngebäuden notwendig, die im Eigentum des Landes sind. Es wohnen dort Bedienstete des Landes; in Teilen sind die Wohnungen auch frei vermietet. Drüplingsen, der Ortsteil von Iserlohn, der die JVA beheimatet, würde 10 % seiner Einwohner(innen) verlieren.

Die Dorfgemeinschaft drängt mit den Bewohner(innen) der landeseigenen Wohnungen auf Ersatzneubauten innerhalb Drüplingsens. Das Land jedoch wird keine neuen Wohnungen bauen. Neben diesem Punkt sind weitere Kritikpunkte während der Bürgerinformation zur Sprache gekommen. Unter anderem wird die Mauer, die die JVA umgibt deutlich näher an eine vorhandene Wohnbebauung heranrücken, die Bauzeit wird mehrere Jahre andauern und die Straße belasten, die auch die angrenzende Wohnbebauung erschließt. In der Summe sehen die Drüplingser(innen), so die Sprecherin der Dorfgemeinschaft, nur Nachteile und keine Vorteile.
Die Diskusion in der sehr gut besuchten Informationsveranstaltung war sehr kontrovers. Durch das engagierte Mitwirken der Dorfgemeinschaft konnte trotz aller inhaltlichen Differenzen der Dialog sehr verbindlich gestaltet werden. Die Aussprache wurde in kleinerer Runde noch länger nach der Veranstaltung fortgesetzt. Das Protokoll der Veranstaltung wurde von der Dorfgemeinschaft in Abstimmung mit dem BLB und dem Justizministerium gefertigt.